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Erste Hilfe beim Hund – Was tun wenn....

Tipps und Ratschläge für verschiedene Notfallsituationen mit Hunden

Oft passieren Unfälle in Alltagssituationen und man fragt sich dann auf einmal, was man in dieser Situation nun tun soll.

Da man in diesen Momenten doch auch etwas überfordert sein kann oder je nach Schwere des Vorfalls sogar in Panik gerät, haben wir für Sie mit diesem Blogthema „Was tun, wenn…“ ein paar Tipps und Ratschläge zusammengestellt.

1. Generelle Wundversorgung

Pfotenverletzungen

Bei Pfotenverletzungen sollten Sie immer als erstes die Wunde mit klarem Wasser auswaschen und sicherstellen, dass sich keine Fremdkörper mehr in der Wunde befinden. Entfernen Sie um die Wunde herum vorsichtig das Fell mit einer Schere.

Das ermöglicht eine bessere Wunddesinfektion, als auch eine bessere Wundheilung. Desinfizieren Sie die Wunde mit einem Desinfektionsmittel, welches im besten Fall nicht auf der verletzten Haut brennt (z.B. Octenisept). 

Bissverletzungen

Bei Bissverletzungen sollten Sie sich immer die Mühe machen, den gesamten Hund auf Verletzungen zu kontrollieren. Gerade bei langem oder sehr dichtem Fell fallen die Bissverletzungen nämlich oftmals erst nicht auf, selbst wenn sie sehr tief sind.

Streichen sie mit den Händen immer wieder durch das Fell und prüfen Ihre Hände auf Blutspuren. Wenn Sie die Bisswunde ausfindig gemacht haben, entfernen Sie das Fell vorsichtig um die Wunde herum und desinfizieren Sie die Wunde, wie oben bereits beschrieben.

Sie sollten auch bei Bissverletzungen immer einen Tierarzt aufsuchen. Bissverletzungen haben aufgrund der Erreger in der Maulhöhle des beißenden Hundes ein hohes Infektionsrisiko.

2. Grannen

Grannen sind Fortsätze von Pflanzenorganen verschiedener Gräser und Getreidearten, die für Hunde sehr unangenehm sein und extrem gefährliche Folgen haben können.

Grannen haben sog. Widerhaken, mit denen sie sich tief in die Haut bohren.

Stecken diese erstmal in der Haut, wandern diese aufgrund der Widerhaken tatsächlich auch im Körper weiter.

Oft betroffene Körperstellen Stellen sind:

  • zwischen den Krallen
  • an den Fußballen
  • an den Unterläufen
  • in den Augen
  • in der Nase
  • in den Ohren 

 

In Nase und Ohren wird es häufig durch Nießen oder Kopfschütteln des Hundes angezeigt.

Im Fußbereich zeigt es Ihr Hund durch humpeln oder belecken der Stelle an. Auch in den Augen können sich die Grannen verhaken, und je nach Größe auch erstmal gar nicht ersichtlich sein, kneift Ihr Hund das Auge während oder nach einem Spaziergang zusammen oder ist stark gerötet und/oder geschwollen, kann das daraufhinweisen, dass Ihr Hund eine Granne im Auge stecken hat.

Sollten Sie feststellen oder vermuten, dass Ihr Hund eine Granne im Körper hat, suchen Sie bitte umgehend einen Tierarzt auf, damit diese entfernt werden kann. Sie sollten unter keinen Umständen bis zum nächsten Tag warten, da Grannen wie gesagt im Körper wandern und Ihrem Hund erheblichen körperlichen Schaden zufügen können.

3. Insektenstiche

Wenn der Stachel noch steckt sollten Sie diesen vorsichtig ziehen.

Danach die Stichstelle gut kühlen und darauf achten, dass sich der Hund dort nicht beleckt.

Wurde der Hund in den Rachenraum oder in die Zunge gestochen, sollten Sie Ihrem Hund kaltes Wasser oder Eiswürfel anbieten oder gegebenenfalls den Hals von außen kühlen und einen Tierarzt aufsuchen.

4. Hitzschlag

Menschen schwitzen bei großer Hitze über die Haut und halten so die Temperatur. Durch das Schwitzen erzeugen wir Verdunstungskälte am Körper.

Das können Hunde nicht. Der Hund erzeugt Verdunstungskälte nur über das Hecheln, indem die Feuchtigkeit auf der Zunge zur Verdunstung beiträgt.

Demnach ist ein Hund auch sehr viel schneller der Gefahr des Hitzschlags ausgesetzt als wir Menschen.

Bei der starken Erhitzung im Körper, die nicht abtransportiert oder nach außen abgeleitet kann und somit keine Verdunstungskälte erzeugt wird, werden bei Hunden Eiweiße im Körper zerstört. Das Gehirn dehnt sich aus und es kommt zu starken Funktionsstörungen die bis hin zum Tod führen.

Typische Symptome bei Überhitzung können festgestellt werden: 

  • Erstmal setzte große Unruhe ein
  • Starkes Hecheln
  • Starker Speichelfluss
  • Schneller Puls
  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Zunehmende Mattheit
  • Blasse oder bläuliche Schleimhäute
  • Benommenheit oder Taumeln
  • Schock
  • Bewusstlosigkeit

 

Bringen Sie den Hund in den Schatten und kühlen Sie die Extremitäten.

Niemals den Hund mit kaltem Wasser überschütten, da Gefahr des Kreiskollaps gegeben ist. Geben Sie ihm langsam kühles, nicht kaltes Wasser und sprechen Sie beruhigend auf ihn ein.

Transportieren Sie den Hund zum Tierarzt, auch wenn er sich erholt zu haben scheint.

5. Knochenbrüche

Knochenbrüche können durch die verschiedensten Umstände hervorgerufen werden, wie z.B. massive Stürze, Tritte, Kollisionen mit Fahrzeugen oder anderen Tieren/Menschen, oder auch durch Überschläge im schnellen Spielablauf auf hartem Boden.

Je nachdem, wo sich die Fraktur befindet, können folgende Symptome auftreten: 

  • Schädel: Schwellungen, Einsenkung der Knochenplatten, Nasenbluten
  • Kieferbruch: Futterverweigerung, Schiefstellung des Kiefers
  • Bein/Schulter- oder Hüftbereich: hochgradige Lahmheit
  • Becken: Lahmheit und Höhendifferenz der Kruppenmuskulatur (unteres Drittel der Wirbelsäule)

 

Knochenbrüche sind sehr schmerzhaft, deshalb sollten Sie den Hund möglichst wenig bewegen und direkt einen Tierarzt aufsuchen.

6. Augenverletzungen

Bei Augenverletzungen ist immer besondere Vorsicht und Umsicht geboten!

Bringen Sie den Hund in einen dunklen Raum und kontaktieren Sie Ihren Tierarzt.

Sie müssen unbedingt vermeiden, dass der Hund mit der Pfote reibt.

Sollte ein Fremdkörper im Auge stecken, sollten Sie niemals den Fremdkörper selbst entfernen. Genauso wenig wie Sie bei einer Verletzung das Auge selbst auswaschen oder eine Kamillenspülung machen sollten.

Auch das Einbringen von Augensalbe sollten Sie hierbei unterlassen, da Sie nicht wissen, was am Auge verletzt ist.

Suchen Sie bitte umgehend einen Tierarzt auf.

7. Fremdkörper in den Atemwegen

Für einige hört sich das jetzt nach gruseligen Märchen an, doch es gibt sehr häufig Unfälle, bei denen der eigene Hund entweder einen kleinen Flummi oder gar einen Stein oder einen anderen Fremdkörper im Rachenraum hängen hat.

Deswegen sollten Sie es vermeiden, mit Ihrem Hund z.B. an Gewässern mit Steinen zu spielen. Die Gefahr, so einen Gegenstandes zu verschlucken, ist zu groß.

Auch wenn Sie in einem Haushalt mit Kindern leben, müssen Sie Ihre Kinder darauf sensibilisieren, dass bestimmte Spielzeuge nicht herumliegen gelassen werden dürfen. Das gilt besonders, wenn Sie einen Welpen oder einen Junghund bei sich zu Hause haben.

Folgende Symptome können sich zeigen: 

  • Atemnot
  • Wildes Kopf Hin- und Herwerfen
  • Taumeln
  • Bewusstlosigkeit
  • Blaue Zunge und/oder Lefzen (durch Sauerstoffmangel)
  • Husten
  • Röcheln/ Juncken
  • Atemgeräusche
  • Schaumiger, glasiger Speichel
  • Niesen bei Fremdkörper in der Nase

 

Sofern Sie den Gegenstand/Fremdkörper im Rachenraum sehen können, versuchen Sie diesen durch Ergreifen zu entfernen.

Wenn man Erfahrung damit hat:  Sie können einen kleinen Hund an der Hüfte oder dem Becken festhalten, mit dem Kopf nach unten und ruckartig nach unten lassen (ohne ihn natürlich fallen zu lassen), was bewirken soll, dass der Gegenstand aus dem Rachenraum gelöst und ausgespuckt wird.

Bei einem großen Hund gehen Sie wie oben beschrieben von, nur dass Sie hierbei auch noch den Brustkorb umfassen, um den Hund besser zu sichern.

Alternativ können Sie bei der Ausatmung zwischen die Schulterblätter klopfen, um den Fremdkörper aus dem Rachenraum freizusetzen. Wenn der Fremdkörper tatsächlich herausgekommen ist, sollten Sie trotzdem den Tierarzt aufsuchen.

Lassen Sie von ihm überprüfen, ob wirklich alle Teile aus dem Hund herausgekommen sind und ob eventuell innere Verletzungen vorliegen.

Bei einem Atemstillstand müssen Sie unbedingt die Reanimation einleiten, wie das erfolgt, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag Erste Hilfe beim Hund. Und ein Tierarzt muss kontaktiert werden.

8. Fremdkörper im Magen-Darmtrakt

Anzeichen für einen Fremdkörper im Verdauungstrakt können sein: 

  • es fehlt ein Spielzeug
  • der Hund die Nahrungsaufnahme verweigert (Appetitlosigkeit)
  • er erbricht oder würgt
  • er wirkt zunehmend matter vom Erscheinungsbild
  • Teile des Fremdkörpers, wie z.B. Schnur oder dergleichen hängen aus Maul oder After heraus

 

Niemals sollten Sie an dem Fremdkörper ziehen!

Sollten Teile den Fang oder die Zunge einschnüren, durchtrennen sie die Teile vorsichtig und begeben sich bitte direkt zum Tierarzt.

9. Verbrennungen

Verbrennungen sind speziell im Haushalt nichts Unübliches. Es kann auch vorkommen, dass der Hund sich durch heiße Flüssigkeiten, heiße Gegenstände, Strom oder gar Flammen Verbrennungen zuzieht.

Bei Verbrennungen spricht man von verschiedenen Schweregraden der Verbrennung.           

            1. Grad: Hautrötung, Wärme, Schmerzen

            2. Grad: Hautrötungen, Blasenbildung, starke Schmerzen, Fell kann fehlen, Schock kann auftreten

            3 Grad:   offene nässende Wunden, Hautfetzen oder Fell fehlt, abgestorbenes Gewebe, Schock, Bewusstlosigkeit

            4. Grad: noch tiefere Gewebeschädigung, Verkohlung, sonst wie 3. Grad

 

Sofortige einzuleitende Maßnahmen:

Kühlen, am besten mit kaltem fließendem Wasser, mindesten 15 Minuten, da ansonsten der Nachbrenneffekt einsetzt. Wirkt schmerzlindernd.

Bei Bewusstlosigkeit haben immer die lebenserhaltenden Maßnahmen Vorrang!

Keine Salben oder Hausmittel auf die Wunden aufbringen!

Transport zum Tierarzt vorbereiten, indem Sie die Wunden mit  Wundbrandtüchern versorgen. Machen Sie sich direkt auf den Weg! 

10. Vergiftungen

Vergiftungen können Folgen unterschiedlichster Ursachen sein: 

  • Putzmittel
  • Dünge- oder Pflanzenschutzmittel
  • Rattengift oder Schneckenkorn
  • Giftige Pflanzen
  • Gase
  • Medikamente, wie z.B. Paracetamol, Aspirin, Diclofenac
  • Bestimmte Lebensmittel, wie Zwiebeln (Zerstören rote Blutkörperchen), Avocado, Schokolade (vor allem mit hohem Kakaoanteil, da der Theobromingehalt im Kakao sich im Organismus anreichert und auf das Nervensystem wirkt, v.a. das Herz, Muskulatur und Atmung)

 

Verschiedene Symptome können je nach Art der Vergiftung auftreten: 

  • Orientierungslosigkeit
  • Mattigkeit
  • Lähmungen
  • Herz-Kreislaufstörungen
  • Bewusstlosigkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Blutungen
  • Krämpfe
  • Blut in Urin und Kot

 

Bei oralen Vergiftungen ist es immer ratsam, Kohletabletten im Haus zu haben, diese binden nämlich für die Erstmaßnahme das Gift.

Sofern Sie sehen, was Ihr Hund gefressen hat und davon noch etwas übrig ist, sollten Sie, wenn möglich, eine Probe davon mit zum Tierarzt nehmen, so kann eruntersuchen, was der Hund gefressen hat.

Verabreichen Sie keine Hausmittel aus Ihrer Hausapotheke!

Können Sie feststellen, dass der Hund Reinigungsmittel gefressen hat, verabreichen Sie Ihrem Hund kein Wasser.

Kein Erbrechen auslösen!

Kontrolle und Erhaltung der Vitalfunktionen, lesen Sie darüber ausführlich in unserem Blogbeitrag „Erste Hilfe beim Hund“

Bei Vergiftungen müssen Sie sofort den Tierarzt aufsuchen.

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